Prof. Dr. Christoph Butterwegge

Universität zu Köln
Humanwissenschaftliche Fakultät - Politikwissenschaft

Veröffentlichungen

Hier finden Sie Veröffentlichungen von Prof. Dr. Christoph Butterwegge:

Deutschland in Krisenmodus.
Infektion, Invasion und Inflation als gesellschaftliche Herausforderung

In den vergangenen Jahren haben sich die Lebensbedingungen eines Großteils der Bevölkerung zum Teil drastisch verschlechtert, nicht zuletzt deshalb, weil sich mehrere Krisen in kurzer Zeit häuften und überlappten: Von der Covid-19-Pandemie gingen erste Preisschübe aus, durch welche sich die Lebenshaltungskosten hierzulande stark erhöhten. Ihnen folgten die Energiepreisexplosion aufgrund des Ukrainekrieges und westlicher Sanktionen gegen Russland sowie die von Herstellern und Händlern offenbar zur Anhebung der Lebensmittelpreise auf das höhere Preisniveau vergleichbarer Länder genutzte Inflation, die Geringverdiener/innen und Transferleistungsbezieher/innen besonders hart traf.
Trotzdem wiesen die „Entlastungspakete“ der Ampelkoalition ebenso wie ihre Klimaschutzmaßnahmen (z.B. die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes) eine soziale Schieflage auf: Finanziell begünstigt wurden einmal mehr eher Wirtschaftsunternehmen und Wohlhabende. SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP nahmen wenig Rücksicht auf die soziale Vulnerabilität von schlecht mit den nötigen materiellen Ressourcen ausgestatteten Bevölkerungsschichten. Wie es scheint, folgt der außen-, energie- und militärpolitischen Zeitenwende, die Bundeskanzler Olaf Scholz nach Beginn des Ukrainekrieges ausgerufen hat, nunmehr eine sozialpolitische Zeitenwende. Wenn gigantische Mehrausgaben im Rüstungsbereich erfolgen, wird es kaum möglich sein, die gewaltigen Herausforderungen zu bewältigen, vor denen die Bundesregierung steht: Sie muss ihren Beitrag zum Stopp der verharmlosend „Klimawandel“ genannten Erderwärmung leisten, die Modernisierung der Infrastruktur unseres Landes vorantreiben und dessen zahlreiche soziale Probleme (Prekarisierung der Arbeit, Verarmung eines Teils der Bevölkerung, Fluchtmigration, Wohnungsnot, Mietenexplosion, Pflegenotstand, Bildungsungleichheit usw.) lösen.

Buch:            270 Seiten
ISBN:            978-3-7799-8241-8
Erschienen:   10.04.2024


Die polarisierende Pandemie.
Deutschland nach Corona, Weinheim/Basel 2022

Nachdem das Infektionsgeschehen zumindest vorübergehend etwas abgeklungen und in der Öffentlichkeit viel über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie diskutiert worden ist, erscheint es an der Zeit, auch eine Zwischenbilanz hinsichtlich ihrer Konsequenzen für die ökonomische, soziale und politische Ungleichheit zu ziehen. Ungleichheit ist das Kardinalproblem unserer Gesellschaft, aus dem Armut, Prekarität und privater Reichtum erwachsen, weshalb es auch im Mittelpunkt der Diskussion über die Pandemiefolgen stehen sollte.



Wie nie zuvor ist die junge Generation sozial tief zerrissen: Hinsichtlich Gesundheit, Bildung, Wohnen, Freizeit und Teilhabe verschärfen sich die Unterschiede. Während Kinder aus wohlhabenden, reichen und hyperreichen Familien materielle Sicherheit genießen und eine Führungsposition in der globalisierten Wirtschaftswelt erreichen können, bleiben diese Chancen den Gleichaltrigen aus sozial benachteiligten Familien versagt. Die Sozialwissenschaftlerin Carolin Butterwegge und der Ungleichheitsforscher Christoph Butterwegge leisten mit ihrem ersten gemeinsamen Buch einen Beitrag zur Beendigung dieser Entwicklung. Sie zeigen das Spektrum der Kinderungleichheit, ergründen die Ursachen und schlagen Gegenmaßnahmen vor. Denn wenn ein Großteil der »Generation Corona« abgehängt wird, geht es mit der ganzen Gesellschaft bergab.

Buch:            250 Seiten
ISBN:            978-3-7799-6780-4
Erschienen:   18.05.2022

Ungleichheit der Klassengesellschaft
Sozioökonomische Ungleichheit, von den meisten Deutschen hauptsächlich in Staaten wie den USA, Brasilien oder Süd­afrika verortet, ist auch hierzulande stark ausgeprägt und nimmt weiter zu. Sie beschränkt sich nicht auf die asymmetrische Verteilung von Einkommen und Vermögen, sondern erstreckt sich auf fast alle Lebensbereiche. Christoph Butterwegge beschäftigt sich mit ihren aktuellen Erscheinungsformen, wobei neben Bildung und Wohnen die Gesundheit im Vordergrund steht. »Vor dem Coronavirus sind alle gleich«, glaubten viele. Hatten Pandemien wie die Pest einst zur Eindämmung sozioökonomischer Ungleichheit beigetragen, weil sie einen Verfall der Lebensmittel-, ­Boden- und Immobilienpreise sowie einen Anstieg der Löhne herbeiführten, so wirkte Covid-19 eher polarisierend: ­einerseits Kurzarbeit und Entlassungen für Millionen Beschäftigte sowie Konkurse kleinerer Unternehmen, andererseits Extraprofite für Konzerne krisenresistenter Branchen und Bereicherung von Finanzinvestoren, die mit Leerverkäufen auf sinkende Aktienkurse spekuliert haben
Buch:             183 Seiten
ISBN:            ISBN 978-3-89438-744-0
Erschienen:    09.09.2020

Wirtschaftliche, soziale und politische Ungleichheit in Deutschland

Seit geraumer Zeit ist das Problem wachsender Ungleichheit das Kardinalproblem unserer Gesellschaft, wenn nicht der gesamten Menschheit. Während daraus im globalen Maßstab ökonomische Krisen, Kriege und Bürgerkriege resultieren, die wiederum größere Migrationsbewegungen nach sich ziehen, sind in Deutschland der soziale Zusammenhalt und die repräsentative Demokratie bedroht. Daher wird nicht bloß thematisiert, wie soziale Ungleichheit entsteht und warum sie zugenommen hat, sondern auch, weshalb die politisch Verantwortlichen darauf kaum reagieren und was getan werden muss, um sie einzudämmen.

Buch: 414 Seiten

ISBN: 978-3-7799-6114-7 Print

          978-3-7799-5414-9 E-Book (PDF)

erschienen: 20.11.2019

Grundeinkommen kontrovers

Plädoyers für und gegen ein neues Sozialmodell

Über das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) wird gegenwärtig in der Öffentlichkeit vieler Länder kontrovers diskutiert. Es handelt sich hierbei um einen steuerfinanzierten Universaltransfer, den sämtliche Bürger zwecks Sicherstellung ihres Lebensunterhalts ohne Bedürftigkeitsprüfung und ohne Verpflichtung zur Erwerbsarbeit erhalten sollen. Manchem erscheint die Debatte über das bedingungslose Grundeinkommen als Prinzipienstreit, in dem es den Kontrahenten um tragende Wertvorstellungen hinsichtlich der künftigen Gesellschaftsentwicklung geht: Für die einen sind die bisherigen Geld-, Sach- und Dienstleistungen des bestehenden Sozialstaates teilweise weniger großzügig, aber womöglich zielgenauer; für die anderen soll dieses Sozialmodell durch ein neues Sicherungsarrangement für alle Wohnbürger ersetzt werden, das diese aus den Zwängen eines bürokratischen Systems befreit und es ihnen ermöglicht, frei über ihre Arbeits- und Lebensbedingungen zu entscheiden.
Buch:             260 Seiten
ISBN:             978-3-7799-3987-0
Erschienen:    02.10.2018
.
.
.
Seit die AfD in das Europaparlament, mehrere Landtage und den Bundestag eingezogen ist, wird darüber diskutiert, ob die Rechtspopulisten aufgrund gezielten Provokationen und „Politikunfähigkeit“ bald wieder aus den Parlamenten verschwinden oder sich dort für längere Zeit etablieren können. Die Rechtspopulisten nur als „Rattenfänger“ oder „braune Demagogen“ abzutun, führt jedenfalls zur Unterschätzung der mit ihren Wahlerfolgen dieser Parteiformation einhergehenden Gefahren. Butterwegge, Hentges und Wiegel analysieren klar: Nur ein konsequenter Kampf gegen die äußerste Rechte, der zivilgesellschaftliche Aktivitäten und außerparlamentarische Initiativen einschließt, kann eine Normalisierung der parlamentarischen AfD-Repräsentanz verhindern.
Buch:             256
ISBN:             9783864892219
Erschienen:    02.10.2018

Auf dem Weg in eine andere Republik?

Neoliberalismus, Standortnationalismus und Rechtspopulismus

Deutschland hat sich nach der Vereinigung von BRD und DDR durch die anhaltende Hegemonie, d. h. die öffentliche Meinungsführerschaft des Neoliberalismus, den »Um-« bzw. Abbau des Wohlfahrtsstaates sowie die sich vertiefende Kluft zwischen Arm und Reich, aber auch die Folgen der globalen Finanzkrise und den erstarkenden Rechtspopulismus hinsichtlich seiner Sozialstruktur ebenso wie hinsichtlich seiner politischen Kultur tiefgreifend verändert. Befinden wir uns mithin auf dem Weg in eine andere Republik? Dieser von Christoph Butterwegge in seinem Buch »Hartz IV und die Folgen« aufgeworfenen Frage gehen die Beiträge des Sammelbandes nach, der auf einem Symposium zur Verabschiedung des Kölner Politikwissenschaftlers in den (Un-)Ruhestand geführte Diskussionen zu dieser These fortsetzt und vertieft.


 Buch:             190 Seiten.
 ISBN:             978-3-7799-3776-0
 Erschienen:    03.04.2018


Kritik des Neoliberalismus

(3., aktualisierter und erweiterter Auflage)

Keine andere Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie beherrscht die Tagespolitik, aber
auch die Medienöffentlichkeit und das Alltagsbewusstsein von Millionen Menschen fast
auf der ganzen Welt so stark wie die neoliberale. Die vorliegende Publikation versteht
sich als kritische Einführung in den Neoliberalismus, skizziert seine ökonomischen
Grundlagen und stellt verschiedene Denkschulen vor. Anschließend werden die Folgen
neoliberaler Politik für Sozialstaat und Demokratie behandelt, etwa im Hinblick auf
Maßnahmen zur Privatisierung öffentlicher Unternehmen, staatlicher Aufgaben und
persönlicher Lebensrisiken. In einem aktuellen Schlussbeitrag werden die Folgen der
globalen Finanzkrise für den Neoliberalismus bzw. seine künftige Entwicklung beleuchtet
und die Frage gestellt, was nach ihm kommt.


 Buch:             299 Seiten Seiten.
 ISBN:             ISBN 978-3-531-20006-4
 Erschienen:    2017

Armut
Basiswissen Politik / Geschichte / Gesellschaft / Ökonomie

(4., aktualisierter Auflage 2019)

 Buch:             138 Seiten
 ISBN:             978-3-89438-625-2
 Erschienen:     2019

Halbzeitbilanz: Die 3. Große Koalition hat im Bereich der Armutsbekämpfung bisher versagt Bilanz zur Halbzeit: Die Polarisierung von Einkommen und Vermögen wird durch die aktuelle Regierungspraxis vorangetrieben Gewerkschaften, Kirchen, Wohlfahrtsverbände und globalisierungskritische Netzwerke sind gefordert, mehr außerparlamentarischen Druck zu erzeugen, der die aktuell Regierenden zu tiefgreifenden Sozialreformen zwingt!

 

Kampf um die Armut
Von echten Nöten und neoliberalen Mythen

 Buch:              208 Seiten.
 ISBN:             978-3-86489-114-4
 Erschienen:    16.11.2015

Armes Deutschland

Es ist ein erbitterter Kampf ausgebrochen in Deutschland. Vordergründig geht es um Defnitionen und wissenschaftliche Methoden – tatsächlich aber um knallharte Interessenpolitik. Es ist die Armut in unserem Land, um die so verbissen gestritten wird. Je größer sie wird, umso hartnäckiger das Leugnen derer, die ihren Reichtum oder ihre Macht bedroht sehen und umso härter ihre Schläge gegen alle, die sich mit der sozialen Spaltung in Deutschland nicht abfinden wollen. Einige der prominentesten und renommiertesten Kritiker dieses neuen neoliberalen Mainstreams vereint dieser Band mit brillianten Analysen, entlarvenden Erzählungen und engagierten Plädoyers gegen Ausgrenzung und für eine Gesellschaft, die keinen zurücklässt.

Hartz IV und die Folgen
Auf dem Weg in eine andere Republik?

 Buch:              284 Seiten.
 ISBN:              978-3-7799-3444-8
 Erschienen:      03.01.2018  

 

Durch die Hartz-Reformen ist Deutschland zu einer anderen Republik geworden. Denn dieses Gesetzespaket hat nicht bloß das Armutsrisiko von (Langzeit-)Arbeitslosen und ihren Familien erhöht, sondern auch einschüchternd und disziplinierend gewirkt. Belegschaften, Betriebsräte und Gewerkschaften wurden unter Druck gesetzt, Lohn- und Gehaltseinbußen sowie schlechtere Arbeitsbedingungen zu akzeptieren. Ein ausufernder Niedriglohnsektor gehörte ebenso zu den Folgen wie gesellschaftliche Entsolidarisierungstendenzen und größere soziale Kälte.

»Hartz IV« ist europaweit die berühmteste Chiffre für den Abbau sozialer Leistungen und gilt hierzulande als tiefste Zäsur in der Wohlfahrtsstaatsentwicklung nach 1945: Zum ersten Mal wurde damit eine für Millionen Menschen in Deutschland existenziell wichtige Lohnersatzleistung, die Arbeitslosenhilfe, faktisch abgeschafft und durch eine bloße Fürsorgeleistung, das Arbeitslosengeld II, ersetzt. Aber mehr als das: Durch die Agenda 2010 des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, die Hartz-Reformen und besonders das am 1. Januar 2005 in Kraft getretene Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt ist Deutschland zu einer anderen Republik geworden. Denn dieses Gesetzespaket hat nicht bloß das Armutsrisiko von (Langzeit-)Erwerbslosen und ihren Familien spürbar erhöht, sondern auch einschüchternd und disziplinierend auf viele Beschäftigte gewirkt. Ein ausufernder Niedriglohnsektor, der fast ein Viertel aller Beschäftigten umfasste, gehörte ebenso zu den Folgen wie Entdemokratisierungstendenzen und größere soziale Kälte.

Jetzt bei Amazon!

Armut im Alter
Probleme und Perspektiven der sozialen Sicherung

393 Seiten, kartoniert, 14 x 21,3 cm
Ca. D 19,90 € · A 20,50 € · CH 28,90 Fr
ISBN 978-3-593-39752-8

Altersarmut ist ein Problem, das häufig mit der Alterung unserer Gesellschaft in
Verbindung gebracht wird. Die drohende Verarmung
von Millionen älteren Menschen in Deutschland ist aber vor allem
auf sinkende Reallöhne, den expansiven Niedriglohnsektor, entsprechende Reformen
des Arbeitsmarktes und  eine  falsche  Rentenpolitik  zurückzuführen:
Mit  der  Riester-Reform  und  weiteren  Maßnahmen
(Aussetzung der jährlichen Rentenanpassung, Beendigung der Beitragszahlungen
für Langzeitarbeits-lose  usw.)  wurde  das  für  den  Sozialstaat  grundlegende  Prinzip 
der  Lebensstandardsicherung  in  der Rentenversicherung aufgegeben.
Absehbare Folgen sind eine noch stärkere Polarisierung der Gesellschaft in Arm und Reich
sowie eine »Reseniorisierung« der Armut. In diesem Band geben Expertinnen  und  Experten
erstmals  einen  umfassenden  Überblick  über  die  aktuellen  Risiken,  Erscheinungs-
formen  und  Ursachen  von  Altersarmut  in  Deutschland. 
Darüber  hinaus  diskutieren  sie  ein  ganzes Bündel möglicher Maßnahmen
für eine gerechte und solidarische Alterssicherung.

Jetzt im Buchhandel und Campus Verlag.

Jetzt bei Amazon!

Krise und Zukunft des Sozialstaates


Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 6., überarb. Auflage 2018.  
456 Seiten. Gebunden. EUR 29,99
ISBN 978-3-658-22105-8
 
Heute leugnet kaum noch jemand, dass sich der Sozialstaat in einer tiefen Krise befindet,  
aber ist es tatsächlich die Krise des Sozialstaates, oder wird dieser nur zum Hauptleid-
tragenden einer Entwicklung, deren Ursachen ganz woanders liegen? Um welche  
Sachfragen und Kontroversen es bei der Diskussion darüber geht, macht dieses Buch  
deutlich. Sein Verfasser stellt Zusammenhänge zwischen der Entwicklung des Welt-
marktes („Globalisierung“), dem demografischen Wandel sowie den Strategien von  
Parteien und gesellschaftlichen Interessengruppen her. Inhaltlich schlägt Butterwegge  
einen weiten Bogen von den Bismarck’schen Sozialreformen im 19. Jahrhundert über die  
Entwicklung des Wohlfahrtsstaates nach dem Zweiten Weltkrieg sowie seinen „Um-“ bzw.  
Abbau in der Gegenwart bis zu einer solidarischen Bürgerversicherung, die seiner  
Meinung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen vorzuziehen und am ehesten  
geeignet ist, das historische Projekt der Gewährleistung sozialer Sicherheit und Gerech-
tigkeit durch Staatsintervention fortzusetzen. Daneben werden konkrete Alternativen zur  
gegenwärtigen Arbeitsmarkt-, Wirtschafts-, Finanz-, Steuer- und Familienpolitik erörtert.

Jetzt im Buchhandel und VS Verlag

Jetzt bei Amazon!



Armut in einem reichen Land
Wie das Problem verharmlost und verdrängt wird

2016, 4., akt. Aufl., kart.,  400 Seiten
D 24,90 € / A 25,60 / CH 35,90 Fr.*
ISBN 9783593506425

Armut in der reichen Bundesrepublik ist eine extreme Ausprägung sozialer Ungleichheit. Dennoch wird sie in der öffentlichen Debatte nicht ernst genommen. Christoph Butterwegge analysiert die gesellschaftlichen Hintergründe des Armutsproblems und die ideologischen Ursachen ihrer Verharmlosung.

"Armut in Deutschland" ist zuletzt aus einem Tabu- beinahe zu einem Top-Thema geworden. In Talkshows werden die Hartz-Gesetze, die Benachteiligung von Kindern und Familien, die Angst der Menschen vor einem sozialen Absturz, der Zerfall der Mittelschicht und die Folgen der globalen Finanzkrise sehr häufig erörtert. Man spricht jetzt zwar viel mehr über Armut, nimmt sie aber ebenso wenig als gesellschaftliches Kardinalproblem ernst wie in der Vergangenheit.

Christoph Butterwegge zeigt auf, dass in der wohlhabenden Bundesrepublik zunehmende Armut nicht konsequent bekämpft, sondern immer noch geleugnet, verharmlost und "ideologisch entsorgt" wird. So entlarvt der Autor anhand zahlreicher Beispiele jene Zerrbilder der Armut, die in Politik, Massenmedien und Wissenschaft dominieren und die Ideologie stützen (sollen), wonach "wirkliche" Not und "tatsächliches" Elend hierzulande verschwunden bzw. längst überwunden sind. Butterwegge beleuchtet die gesellschaftlichen Hintergründe der Armut und zeigt die Zusammenhänge auf, die in der Öffentlichkeit systematisch ausgeblendet werden.

Was getan werden müsste, damit sich die Kluft zwischen Arm und Reich wieder schließt, macht Butterwegge abschließend mit einem Ausblick auf mögliche Gegenstrategien in der Wirtschafts- und Sozialpolitik deutlich.

Das Buch ist im Buchhandel und beim Campus Verlag erhältlich.

Jetzt bei Amazon